Die Schlacht im Hürtgenwald - III. Teil

Oberstleutnant
i.G. Klaus Hammel

III. Ausgangslage im Bereich des LXXIV. A. K.

Auftrag

Der Auftrag des LXXIV. A.K. war unverändert. Man erwartete weiterhin den Schwerpunkt des bevorstehenden Angriffs der Alliierten im Raum Aachen. Das Korps verteidigte wie bisher mit drei Infanteriedivisionen die bisherigen Stellungen. Von Nord nach Süd: 275. InfDiv, 89. InfDiv, 347. InfDiv.

Die Gefechtsstärke der 89. InfDiv war nach zwei Monaten Einsatz im Westwall nur notdürftig mit Ersatztruppenteilen und Luftwaffenverbänden aufgefüllt, auf etwa 3000 Mann abgesunken. Zu ihrer Ablösung wurde die 272. Volks-GrenDiv herangeführt. Die Ablösung in der Stellung sollte am 3. November 1944 beginnen. Die 89. Div sollte hinter der Front aufgefrischt werden.

  • Übersicht 2: Truppeneinteilung 275.(GE)InfDiv
    Übersicht 2: Truppeneinteilung 275.(GE)InfDiv
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Operationsplan

Auch hinsichtlich der eigenen Absicht und der Operationspläne hatten sich keine Änderungen ergeben. Die Infanteriedivisionen, insbesondere die 275. InfDiv, bereinigten nach dem Abflauen der Kämpfe im Hürtgenwald und um Aachen ihre Stellungen, gliederten die durcheinandergeratenen Kräfte neu, legten Geländeverstärkungen an und bildeten aus. Dazu wurde der Stellungsausbau in der Tiefe fortgeführt. Die 116. PzDiv war als Reserve der HGr B in den Raum Mönchen-Gladbach zurückgeführt worden, um mit Ersatzeinheiten und durch Bestände der aufgelösten PzBrig 108 4 aufgefüllt zu werden. Das verstärkte PzGrenRgt 156 wurde als Alarmtruppe/Eingreifreserve bereitgehalten

Kräfte

  1. 275. Infanteriedivision (übersicht 2 und Skizze 1)

    Im Rgt 983 waren alle Restteile der im Raum Germeter-Vossenack-Raffelsbrand eingesetzten Kräfte zusammengefaßt. Das InfRgt 984 verfügte im wesentlichen noch über seinen Bestand. Das InfRgt 942 war inzwischen in InfRgt 985 umbenannt worden, neben den Resten des Luftwaffenfestungsbataillon XX und den Resten des 275. FüsilierBtl waren weitere Restteile/Teileinheiten anderer Verbände eingegliedert worden. Das ArtRgt 275 war inzwischen wieder als einigermaßen vollwertiger Verband anzusprechen.

  2. 89. Infanteriedivision (übersicht 2)

    Die beiden InfRgt der Div waren noch nicht in die Gliederung nach der STAN InfDiv 44 (3Rgt zu je 2 Btl) umgegliedert worden. Sie bestanden aus Teilen des Ersatz- und AusbRgt 416 und den ehemaligen LuftwaffenfestungsBtl IX und XIV 5 sowie aus russischen Freiwilligen-Bataillonen. Das ArtRgt 189 verfügte über FH 105 mm (15 Geschütze) und FH 122 mm (russ. Beutenwaffen? Anzahl ?)

  3. 116. Panzerdivision (übersicht 3)

    • Übersicht 3: Truppeneinteilung 116.(GE)PanzDiv
      Übersicht 3: Truppeneinteilung 116.(GE)PanzDiv
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    Das PzGrenRgt 156 (motorisiert) war als Eingreifverband mit einer PzPiKp des PzPiBtl 675, einer ArtAbt des ArtRgt 146 sowie der PzJgAbt 228 - die organisch nicht zur Division gehörte - verstärkt. Die Auffrischung der nach dem Fall von Aachen herausgezogenen Division war noch nicht abgeschlossen. Die Kompanien verfügten im Schnitt über eine Kampfstärke von 80 bis 90 Mann. Anstelle der Kfz-Ausstattung verfügte die Division zum Teil über pferdebespannte Fahrzeuge, anstelle von SPW waren oft nur Radfahrzeuge verfügbar. Nur das II./PzGrenRgt 60 war wegen seiner SPW-Ausstattung als “Panzergrenadierbataillon” anzusprechen.

    Die AufklAbt 116 - von der Grundgliederung her ein sehr kampfstarker, mechanisierter Verband -war abgekämpft und verfügte nur über einen Teil seiner Ketten- bzw. gepanzerten Fahrzeuge.

    Anstelle der l./PzRgt 16, die auf Panzer V (Panther) umgerüstet wurde, war der Division die I./24 - bereits mit Pz V ausgestattet - unterstellt

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Quelle: HEER - “Vor 40 Jahren” - Truppenpraxis 10/84 - Oberstleutnant i. G. Klaus Hammel

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